Ingrid’s Blog, Eintrag 2 vom 21.2.24
Themen:
Osteopathie: Das Becken
Pflanzenheilkunde: Okoubaka Aubrevillei
Medizingeschichte: Der Bader
Aktuelles Thema: „Die Angelegenheiten“ nach Byron Katie

Das Becken

Für mich als Osteopathin bildet das Becken eine zentrale Stelle im Körper. Hier bündeln sich Kräfte von Ober- und Unterkörper, sprich Beine.
Wie man oben im Bild wunderbar sehen kann, gibt es ein Gelenk: das Kreuz-Darmbeingelenk. Das Kreuzbein hat die Wirbelsäule über sich und reagiert auf Oberkörperbelastungen (Schweres heben zum Beispiel), die beiden Darmbeinschaufeln reagieren auf Belastungen der Beine und Fußfehlstellungen. So kann es vorkommen, daß sowohl Kreuz- als auch Darmbein blockiert sind. Dieses kann zu Rückenschmerzen, Hexenschuss, bis hin zu Bandscheibenvorfällen führen. Durch Züge der Muskelketten kann es passieren, daß eine Seite des Beckens viel höher steht als die andere. Das kann beide Knochen betreffen, sowohl Kreuz- als auch Darmbein. Ich behandle das Becken IMMER, auch wenn der Patient mit Halswirbelsäulenbeschwerden kommt, weil ich im Laufe der Jahre die Erfahrung gemacht habe, daß ein behandeltes Becken das gesamte Körpersystem wieder ins Lot bringen kann.

Okoubaka aubrevillei

Okoubaka aubrevillei ist ein Urwaldbaum, der zur Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae)gehört. Er ist vor allem in Ghana, Nigeria und an der Elfenbeinküste verbreitet. In der westafrikanischen Sprache Anyin bedeutet der Name „okou baka“ Todesbaum. Die Einheimischen nennen ihn sicher deshalb so, weil er andere Bäume in seiner Umgebung parasitär befällt und diese abtötet. Er steht auf kleinen Lichtungen, denn kaum ein anderer Baum wächst in seiner direkten Umgebung. In der afrikanischen Volksmedizin setzt man schon seit langem die getrocknete und pulverisierte Rinde des Baums als Arznei gegen Vergiftungen ein. 1972 gelangte die Okoubaka-Rinde nach Deutschland, nachdem eine Homöopathin diese als Geschenk für die Behandlung eines Westafrikaners erhalten hatte. Dadurch begann die systematische Erprobung des pflanzlichen Arzneimittels.
Aus der Rinde des seltenen westafrikanischen Baums wird in pulverisierter Form eine typische Gerbstoffdroge hergestellt. Ihr werden eine entgiftende, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. In der Praxis findet der pflanzliche Wirkstoff breite Anwendung. Okoubaka eignet sich sowohl zur therapeutischen als auch zur prophylaktischen Einnahme, beispielsweise bei Fernreisen.

Gerbstoffe haben eine austrocknende und entzündungshemmende Wirkung, die besonders auf der Haut und der Schleimhaut gegen Bakterien hilft. Sie dichten ab und bilden eine schützende Membran, wodurch sie das Eindringen von Bakterien verhindern. Ihre Einsatzgebiete sind mannigfaltig:
Hauterkrankungen, Entzündungen in Mund- und Rachenraum, schnelle Wundheilung allgemein, Magen-Darmentzündungen, Vergiftungen, Erkrankungen Magen- Darmtrakt, Leber-,Galle und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, Reizdarmsyndrom, Vergiftungen durch Lebensmittel und Schwermetallbelastungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Verdauungsstörungen, Reiseprophylaxe, Erbrechen, Allergien 

Mit seiner Wirkung kann Okoubaka auch bei allgemeinen Entgiftungstherapien (zum Beispiel durch Umweltbelastungen) hilfreich sein. Die negativen Folgen für den Magen-Darm-Trakt bei der Antibiotika-Einnahme neutralisiert Okoubaka ebenfalls und unterstützt die infektiöse Behandlung. 

Okoubaka kommt vorrangig bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes zum Einsatz. Eine prophylaktische Behandlung hat dabei zu sehr guten Ergebnissen geführt. Bei Reisen in südliche Länder oder bei Fernreisen ist es ein sinnvoller Bestandteil der Reiseapotheke. Eine Einnahme vor Reiseantritt sowie während der Reise kann Verdauungsstörungen und Magen-Darm-Infekten vorbeugen.

Zudem hilft es unterstützend bei einer Nahrungsmittelumstellung, bei konventionellen Erkrankungen des Verdauungstraktes sowie bei Lebensmittelvergiftungen. Okoubaka verschafft auch beim Reizdarm-Syndrom Linderung.

Der Bader

Einerseits waren Bader die „Ärzte der kleinen Leute“, die sich keinen Rat bei den studierten Ärzten leisten konnten. Andererseits waren sie aber bis ins 18. Jahrhundert wichtige Gehilfen der akademisch gebildeten Ärzteschaft, weil diese die Behandlung von Verletzungen und offenen Wunden sowie chirurgische Eingriffe scheuten. Man schröpfte oder ließ zur Ader, auch wurde schon  mal der Star gestochen. Man kannte antibiotisch wirkende Tinkturen, auch kleinere Eingriffe konnte der Bader vollbringen.

Ihr Beruf umfasste das Badewesen, Körperpflege, Kosmetik und Teilgebiete der sich erst entwickelnden Chirurgie, Zahnmedizin und Augenheilkunde. Neben dem Bader arbeitete im Badehaus oft ein Scherer oder Barbier, der für das Haareschneiden und Bartscheren zuständig war.

Die verschiedenen Berufe, wie Masseur, Kosmetikerin oder Zahnarzt entwickelten sich erst viel später. Auch die ärztlichen Berufe, wie Chirurg, kamen erst später.

Im nahen Osten, vor allem im heutigen Iran oder Irak war die Medizin viel weiter entwickelt. Dort gab es sogar Universitäten (Isfahan im Iran). Diese waren aber für Christen nicht zugänglich, nur für Moslems und Juden.

Sehr gut recherchiert ist dieses im Roman „Der Medicus“ von Noah Gordon.

Angelegenheiten

Ich erlebe es sehr häufig, daß sich erwachsene Menschen außerhalb ihrer Angelegenheiten befinden. Aus meiner Sicht ein riesiges Ablenkungsmanöver von sich selbst. Dennoch möchte ich heute die Gelegenheit nutzen, einmal auf die Folgen aufmerksam zu machen:

Der Täter:
Der Täter kommt nicht wirklich weiter im Leben, ja, er dreht sich im Kreis. Warum? Weil man nur sich selbst ändern kann, andere Menschen kann man nicht ändern, auch Partner, Expartner oder Kinder nicht. Irgendwann wird es auch langweilig, ihm zuzuhören, weil er sich immer über die gleichen Dinge beschwert. Und „beschweren“ ist hier wörtlich zu nehmen. Derjenige macht sich und seiner Umwelt das Leben schwer.

Was für eine Möglichkeit hätte der „Täter“, um da rauszukommen? Auf sich selbst beziehen! Was und warum beschäftigt ihn etwas was der Andere ist oder macht? Weil es den Täter selbst betrifft. Irgendwo in sich selbst ist da etwas, was noch nicht angeschaut und wahrgenommen wurde, sonst würde es in seinem Leben keine Rolle mehr spielen. Und: wenn er selbst seinen Frieden damit gemacht hat, dann lösen sich die von Außen präsentierten „Erregbarkeiten“ von selbst auf. 

Opfer:
Die Folge schlechthin ist die Übergriffigkeit des Täters, das grenzüberschreitende Verhalten, ja das „entmündigen“ des „Opfers“. Auch hier sollte beim „Opfer“ geschaut werden, warum passiert mir das? Was ist da in mir, was Andere dazu auffordert, meine Grenze zu überschreiten und respektlos zu sein? Ist da eventuell Respektlosigkeit und Grenzüberschreitung mir selbst gegenüber? 

Ich möchte Ihnen nochmal die „Angelegenheiten nach Byron Katie“ aufzeigen: 

Drei Arten von Angelegenheiten (nach Byron Katie): 

„Es gibt nur drei Arten von Angelegenheiten, Meine, Deine und die Gottes oder des Universums oder von Mutter Erde – wie auch immer Sie es nennen wollen.

Es ist MEINE ANGELEGENHEIT, wenn ich mein Haus, das vom Wetter arg gezeichnet ist, nicht neu streiche.

Es ist DEINE ANGELEGENHEIT, wenn du ein Problem mit dem vom Wetter arg gezeichneten Haus hast.

Es ist die Angelegenheit Gottes oder des Universums, daß die Sonne scheint oder der Wind bläst und mein Haus entsprechend dadurch gezeichnet wird.

„Wenn ich denke, daß ich weiß, was du denkst und was gut für dich ist, dann lebe ich gedanklich in deiner Angelegenheit. Die Folgewirkung hiervon ist Trennung und Einsamkeit. Wenn du da drüben bist und dein Leben lebst und ich auch bei dir da drüben bin (gedanklich) und dein Leben lebe, dann bist du da drüben mit dir und ich bin da drüben mit dir und dann ist keiner hier für mich. Natürlich fühle ich mich dann einsam und getrennt! Ich vereinsame mich selbst. Niemand anderer verursacht mein Alleinsein-Gefühl. Ich mache das.“ Byron Katie 

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Ingrid’s Blog, Eintrag 1 vom 19.2.24
Themen:
Osteopathie: Der Fuß
Pflanzenheilkunde: Symphytum
Medizingeschichte: Die Frau als Heilerin im Wandel der Geschichte
Aktuelles Thema: Wie wichtig ist Erdung?

Der Fuß

Unseren Füße, die uns durch das Leben tragen, gebe ich in meinen Behandlungen eine ganz besondere Bedeutung. Ich betrachte sie nach Stellung der Knochen zueinander, muskuläre Spannungen, Bänder, die überdehnt sein können. Fußfehlstellungen müssen zwingend durch eine sinnvolle Einlagenversorgung korrigiert werden. Ich bin hier Verfechter einer aktivierenden Einlage, die dem Fuß durch Impulse zeigt, wie und an welchen Stellen er sich aufrichten muss.
Warum ist der Fuß so immens wichtig? Weil Fehlhaltungen und Fehlstellungen sich nicht nur auf Sehnen, Muskeln und Bänder auswirken können (Fersensporn, Achillessehnenprobleme, etc.), sondern sich als Ursache für Fehlhaltungen an sämtlichen Gelenken, dem Becken, der Wirbelsäule bis zum Kopf und Kiefergelenk durch den gesamten Körper ziehen kann.

Symphytum oder Beinwell

Symphytum fördert die Heilung von Knochenbrüchen, Knochenhautverletzungen, Sehnen-, Muskel- und Bandverletzungen sowie stumpfen Verletzungen. Es wird bei akuten, gerade erst aufgetretenen Verletzungen angewendet, aber auch dann, wenn solche Schäden (besonders Knochenbrüche) schon länger zurückliegen, aber nur langsam und schlecht heilen.
Symphytum ist sowohl zum Einnehmen von Tabletten oder Globuli auf dem Markt, als auch in Salben anwendbar.

Die Frau als Heilerin im Wandel der Geschichte

Im Altertum bis ins tiefe Mittelalter waren Frauen damit betraut zu heilen, und hoch angesehen in der Gesellschaft, in der sie lebten. Sie haben Kinder auf die Welt gebracht, kannten sich hervorragend in der Kräuterheilkunde aus und waren dafür zuständig, auch Kriegern, die von der Schlacht heimkehrten, ihre Wunden zu heilen.

Das änderte sich schlagartig mit dem Beginn der Hexenverfolgung im 15. Jahrhundert. Plötzlich sahen sich diese sehr wissenden Frauen verfolgt und vom Tod bedroht. Dieser Wahnsinn hielt an bis ins 18. Jahrhundert. Viel Wissen ist leider seitdem verlorengegangen, da diese Heilerinnen ihr Wissen mündlich an ihre Nachfolgerinnen weitergaben. Dieses gründete hauptsächlich auf Erfahrungswerten. Die Bandbreite ihrer Kunst war groß, von Verhütung über Blutstillung bis zur Drehung des Kindes im Mutterleib vor der Geburt. Auch Abtreibungen wurden von den Hebammen durchgeführt.

Leider ist der Hebammenberuf heute wieder sehr eingeschränkt worden. Abitur ist Voraussetzung, und vor Kurzem wurde eingeführt, daß man für den Hebammenberuf studieren muss. Das grenzt den Kreis der Frauen leider sehr ein. Es gäbe bestimmt auch hervorragende Hebammen, die „nur“ mittlere Reife haben. Diese Entwicklung hat zur Folge, daß es immer weniger niedergelassene Hebammen gibt, die sowohl die Vorsorge als auch die Nachsorge nach einer Geburt über längere Zeit begleiten.

Wie wichtig ist Erdung, und: was ist das überhaupt?

a group of people sitting on top of a sandy beach

Was bedeutet es, geerdet zu sein?:

Geerdet sein – was heißt das und wie macht es sich bemerkbar? Geerdet zu sein bedeutet, Wurzeln zu haben: Die Füße sind fest auf dem Boden verankert, der Kontakt zum Boden ist jederzeit spürbar. Im übertragenen Sinn heißt es, dass jemand innere Stabilität hat und nicht so leicht umzuwerfen ist, wenn ihm mal der Wind ins Gesicht weht. Menschen, die sich erden, sind weniger leicht aus der Ruhe zu bringen. Sie leben ihr Leben in Balance, verlieren zwar nicht den Blick aufs große Ganze, aber wissen, was das Wesentliche in ihrem Leben ist und fokussieren ihre Energie darauf. Ein Mensch, der den Kontakt zum Boden nicht verloren hat, reagiert auch in stressigen Situationen oft ruhig und besonnen. Er bleibt eher gelassen, wenn es mal hektisch wird. Das macht solche Menschen auch angenehm im Umgang, denn sie können beruhigend auf andere wirken. Menschen, die geerdet sind, beschäftigten sich außerdem nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit der Welt um sie herum.
Wie erdet man sich?:
Es gibt mehrere Dinge, die erdend sind:
– sich mit den Händen in der Erde bewegen, Gärtnern oder ähnliches
– Laufen, und dabei ganz bewußt den Boden unter den Füssen spüren, auch barfuß
-Zeit mit Tieren verbringen
-Sich vergegenwärtigen, was alles gut im Leben ist und in das Gefühl der Dankbarkeit gehen
-Loslassen, was nicht guttut und was belastend und stressend im Leben ist
-Gesunde Ernährung, wenig Stress und viel Bewegung

So, das war mein erster Eintrag auf meiner neuen Homepage. Ich hoffe, Sie hatten Freude beim Lesen. Jetzt kommen wieder häufiger und regelmässiger Einträge!
Bis bald, Eure Ingrid